Tagesseminar 12.07.2023 10-18Uhr
Konkurrierende Narrative
Gibt es überhaupt eine Ukraine?
Eine historischer Rückblick über zwölf Jahrhunderte mit einer Einordnung des modernen Völkerrechts
Vor unseren Augen entsteht in Europa etwas völlig Neues. In einem der drei ostslawischen Länder entsteht eine moderne Staatsbürgergesellschaft, wie sie sich in England und Frankreich nach der Französischen Revolutionen von 1789 und der amerikanischen von 1774 entwickelt haben.
Putins Narrativ geht anders: Die Ukraine gibt es nicht, sie ist stets ein Teil der Russischen Welt und wird dies bleiben.
Zwei konkurrierende Narrative: Das Seminar soll das Für und Wider anhand von historischen Rückblicken auf die Kiewer Rus im 9.-11. Jahrhundert, die Saporoger Sitsch sowie die Zugehörigkeiten zur Union von
Polen-Litauen und dem Habsburger Reich aufzeigen. Ein Teil davon ist die Geschichte der Krim.
Euromaidan 2003/4
Nach ganz offenkundig gefälschten Wahlen entzündet sich ziviler Protest, der schließlich zu einer Wiederholung der Wahlen führt. Dabei gewinnt der Kandidat der Opposition, Juschtschenko, deutlich. Er regiert zusammen mit der Ministerpräsidentin Julia Timoschenko fortan das Land.
Maidan 2013/14
Auch ‚Revolution der Würde‘ genannt.
Der nunmehr regierende Präsident Janukowitsch verweigert auf einer Europakonferenz die Unterschrift zu einem Partnerschaftsabkommen mit der EU. Die damit verbundene gescheiterte Annäherung an Europa führt zu einer zweiten zivilen Protestbewegung, die im Februar 2014 zur Flucht des amtierenden Präsidenten führt. Das Land durchlebt ein Machtvakuum, das durch Präsidenten- und Parlamentswahlen im Sommer aufgelöst wird. Im April annektiert Russland die Halbinsel Krim
Das Seminar zeichnet das 20. Jahrhundert mit einem Schwerpunkt auf diese jüngste Entwicklung nach.
Wie wirkt das Völkerrecht?
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Völkerrecht fortentwickelt. Die Vereinten Nationen (VN oder UNO) mit Sitz in New York soll nunmehr Streitfälle schlichten.
Was sagt das Völkerrecht mit seinem Vertragswerk (u.a. Genfer Flüchtlingskonvention) zum Auftreten Russlands?
Wie entschied die Vollversammlung über die Annexion der Krim und über den Angriffskrieg auf die Ukraine?
Wie verhält sich das Völkerrecht zur Annexion?
Und wie verhält sich das Völkerrecht zu konkurrierenden Narrativen?
Wenn beispielsweise Menschen in einer Region sagen sie hätten schon immer zu Russland gehört?
Das Seminar geht auf diese Thematik ein und klärt weitere Begriffe.
Termin:
Samstag, 08.Juli 2023
Beginn:
10:00 Uhr
Ende:
ca. 18:00 Uhr
Preise:
60€ Teilnehmerbeitrag (Ermäßigung mögl.)
Der Beitrag umfasst Mittagsimbiss und Getränke
Anmeldung:
Joachim Wieder
Rosenplatz 1 A
48143 Münster
Anmeldeschluss:
23.Juni 2023
Zahlungsmöglichkeiten:
A) per Barzahlung während des Seminartages.
Auf Wunsch wird ein Beleg ausgestellt.B) per Überweisung: Joachim Wieder
- DE71 4005 0150 0123 0227 17
Verwendungszweck: Ukraineseminar
Seminarort: Sozialzentrum Fels
Kirchplatz 14
48324 Sendenhorst Albersloh
- 02535-9599778
Die Teilnehmerzahl ist auf 22 Personen begrenzt
Zu meiner Person
Joachim Wieder, Jg. 1962, studierte in Münster, Bochum und Moskau Geschichte, Politik und die russische Sprache.
Als Dozent arbeitete er zwischen 1990 und 2008 in internationalen Qualifizierungsprogrammen in Belarus, der Ukraine sowie verschiedenen Regionen in Russland.
Sein Interesse gilt seit den 1980er Jahren den Entwicklungen Europas, insbesondere Ostmitteleuropas sowie den heutigen 16 Staaten der ehemaligen Sowjetunion.
Mit historischem Handwerkszeug analysiert er die neuesten Entwicklungen in Gesellschaft, Religion, Politik, Wirtschaft und Kultur.